Was Unternehmen jetzt tun müssen – und warum Beratung & Governance entscheidend werden
Die NIS2-Richtlinie ist in nationales Recht übertragen und entfaltet spätestens 2026 ihre volle Wirkung. Sie betrifft nicht nur klassische KRITIS-Unternehmen, sondern über 30 neue Branchen, darunter Fertigung, Abfallwirtschaft, Postdienste, Lebensmittel, Energie, Transport, Verwaltung, Finanzwesen und Digitaldienstleister.
Damit wird NIS2 zur breitesten europäischen Sicherheits- und Governance-Regulierung seit der DSGVO.
Doch ein Missverständnis hält sich hartnäckig:
NIS2 ist keine IT-Sicherheitsrichtlinie. Es ist eine Governance-Richtlinie, die Sicherheitsmaßnahmen verlangt.
Was NIS2 wirklich verlangt – die 7 zentralen Pflichten
Die Richtlinie führt einen Paradigmenwechsel ein: Weg von toolgetriebener Security, hin zu strukturierten Verantwortlichkeiten, Risikoarchitektur und Nachweisbarkeit.
Unternehmen müssen u.a.:
1. Risiko- & Sicherheitsmanagement einführen
– systemische Risikoanalyse
– technische + organisatorische Maßnahmen
– kontinuierliche Verbesserung
2. Incident Handling professionalisieren
– definierte Prozesse
– klare Kommunikationsketten
– verbindliche Reaktionszeiten
3. Business Continuity & Krisenmanagement
– Notfallpläne
– Wiederanlaufkonzepte
– Backup- und Recovery-Prozesse
4. Supply-Chain-Governance aufbauen
– Bewertung von Lieferantenrisiken
– Verträge & Audits
– kontinuierliche Überwachung
5. Security by Design / Security by Default
– verbindliche Architekturprinzipien
– technische Mindeststandards
6. Reporting & Meldeketten
– 24h Erstmeldung
– 72h Statusmeldung
– Abschlussbericht nach 1 Monat
7. Managementhaftung (§ Liability)
– Bußgelder bis 10 Mio. € oder 2 % Umsatz
– persönliche Verantwortung der Geschäftsleitung
– Pflicht zur Fortbildung & Governance-Einbindung
Diese Punkte sind nicht mit Tools erfüllbar. Sie verlangen Architektur, Prozesse, Zuständigkeiten und Nachweisfähigkeit – klassische Governance-Hausaufgaben.
Die größten Umsetzungsfehler in Unternehmen
Viele Organisationen starten falsch, weil sie glauben, es ginge um technologische Aufrüstung. Die Realität aus Projekten zeigt:
❌ Fokus auf Tools statt Governance
❌ fehlendes Rollenmodell & Zuständigkeiten
❌ reaktive statt systematische Risikoanalyse
❌ keine Lieferkettenarchitektur
❌ fehlende Dokumentation & Nachweisfähigkeit
❌ Unklare Meldewege und Eskalationen
❌ Management ist nicht eingebunden
Wer so startet, erfüllt NIS2 nicht – unabhängig von Budget oder Security-Toolstack.
Wie eine erfolgreiche NIS2-Umsetzung aussieht
Erfolgreich sind Organisationen, die strukturiert vorgehen:
Phase 1: Reifegrad & Gap-Analyse
– Standortbestimmung
– Branchen- & Risikoklassifizierung
– Governance-Assessment
Phase 2: Zielbild & Governance-Architektur
– Rollenmodell
– Verantwortlichkeiten
– Risiko- & Kontrollrahmen
– Meldeketten & Eskalationssystem
Phase 3: Umsetzung
– Prozesse operationalisieren
– technische Maßnahmen integrieren
– Lieferantenaudits
– Notfallmanagement
Phase 4: Nachweisbarkeit & Reporting
– Dokumentation
– Trainings
– Auditfähigkeit sicherstellen
Phase 5: Kontinuierliche Verbesserung
– jährliche Reviews
– Lessons Learned
– regulatorische Anpassungen
Warum Beratung entscheidend wird
NIS2 verlangt verzahnte Expertise, die viele Unternehmen intern nicht besitzen:
- Cybersecurity
- Governance & Compliance
- Risikomanagement
- Prozess- und Organisationsentwicklung
- Krisenmanagement
- Lieferkettenanalyse
- technisches Design & Architektur
Eine Beratung unterstützt beim:
✔ Aufbau einer belastbaren Governance-Struktur
✔ Erstellen eines NIS2-konformen Zielbilds
✔ Durchführen von Risiko- und Gap-Analysen
✔ Einsetzen klarer Rollen und Verantwortlichkeiten
✔ Ausarbeiten der Meldeketten und Reporting-Pflichten
✔ Dokumentation für Audits
✔ Management-Schulungen (Pflicht!)
Für die Geschäftsleitung wird Beratung zum Haftungs-Schutzschild, da sie ihre Sorgfaltspflicht nachweislich erfüllt.
NIS2?“, „NIS2 Beratung gesucht“.
NIS2 betrifft hunderte Branchen, tausende Unternehmen und Millionen Arbeitsabläufe.
Es geht nicht um einzelne Tools – sondern um Architektur, Verantwortlichkeit und Nachweisbarkeit.
Unternehmen, die jetzt handeln, gewinnen:
- höhere Resilienz
- geringere Haftungsrisiken
- bessere Auditfähigkeit
- klare Verantwortlichkeiten
- Wettbewerbsvorteile
Unternehmen, die warten, riskieren:
– Bußgelder
– Managementhaftung
– operative Ausfälle
– Reputationsschäden
2026 ist näher, als viele denken.
